Portrait: Justus Kniffka

Name: Justus Kniffka
Alter: 36                     
Wohnort: Zürich
Yachtclub: NRV, YCBG und SIMPL
Boot: Drachen SUI 296 „ARISTON“, Petticrows 2003, formverleimt
Ehrenamt: Vice Chairman International Dragon Association IDA

 

Wie bist Du zum Drachensegeln gekommen?
Schon als Kind nahm mein Vater mich zum Segeln mit. Zuerst auf Jollen. Dabei erinnere ich mich insbesondere auf eine Ausfahrt mit ihm auf seinem Contender, eigentlich ein Einmann- Boot mit Trapez. Da waren wir dem Wasser sehr nah und ich wusste noch nicht was da genau geschah, doch das Segeln hat mir gefallen. Wir segelten auch Dickschiff zusammen und als ich Älter wurde eben den Drachen. Ich erinnere mich wie kompliziert mir das Boot zu Beginn vorkam und anfänglich auch sehr schwierig zu steuern

Wie viele Jahre segelst Du schon auf dem Drachen?
Im Vergleich noch gar nicht so lange. Es dürften etwa 16 Jahre sein. Natürlich gab es beruflich bedingt auch Jahre wo ich weniger zum Segeln kam.

Was ist für Dich das Besondere am Drachensegeln?
Ganz klar sind es die vielen interessanten Menschen die man in der Bootsklasse trifft. Es gibt nicht nur herausragende Segler in der Klasse, sondern oft sind es auch anderweitig sehr interessante Persönlichkeiten. Man kann aber muss sich nicht nur über Segeln unterhalten und ich freue mich immer wieder darüber wie international wir als Klasse sind. Darüber hinaus begeistert mich die Tradition und Geschichte des Bootes.

Was gefällt Dir am Drachen besonders gut?
Mit drei oder gar vier Leuten an Bord ist es zwar überschaubar aber man ist schon ein richtiges Team und hat bereits andere Dynamiken als zu zweit. Das Boot erfordert, dass man gut miteinander auskommt, technisch und auch persönlich. Eine zusätzliche Herausforderung um wirklich gut zu segeln und man kann auch hier immer wieder neu von anderen und etwas über sich lernen, in jeder Situation.

Was sind die Herausforderungen beim Drachensegeln im Vergleich zu anderen Klassen?
Das Boot ist zwar nicht sehr schnell aber dafür eben sehr taktisch und hat eine komplexe Technik. Die Konkurrenz auf den internationalen Regatten ist enorm und man trifft viele echte Weltklasse Segler. Man muss sich und seine relative Leistung also auch gut einschätzen können. Der offene Erfahrungsaustausch und dass alle ein Interesse daran haben die Klasse voran zu bringen mach mir besonders Spass.

Wie wichtig ist Dir das Regattieren?
Für mich war der Wettkampf immer ein wichtiger Teil eines Sports, so auch im Segeln. Man wird reicher an Erfahrungen, muss mit Druck und neuen Situationen umgehen. Nur wenn man gefordert wird und sich vergleicht wird man besser und das ist mir wichtig bei den meisten Dingen die ich tue.

Wenn Du Regatten segelst, was sind Deine grössten Erfolge?
Dass wir auch bei über 40kn alle heil zurückgekommen sind und den Spass nicht verloren haben. 5. Platz bei einem Grand Prix, 2. Winter Series Cascais, Winner Coup d´Hiver.

Was sind Drachensegler für Leute?
Am Anfang etwas unzugänglich, dann aber sehr offen und kameradschaftlich, immer hilfsbereit aber auch ziemlich „competitive“

Typisch Drachensegler*in – was kommt Dir da in den Sinn?
Eigentlich sind wir gar nicht so homogen… Ich weiss es nicht. Weinschorle, vielleicht ? (-:

Wie könnte man mehr junge Leute zum Drachensegeln bringen?
Sicherlich sind die Kosten beim Drachen im Vergleich zu anderen Booten höher. Ich denke hier müsste man unterstützen. Zudem ist man als Verein und als Bootseigner gefragt Raum zu schaffen für jüngere an Bord als Crew oder am Steuer. Auch mal bei einer grösseren Regatta auswärts mit einem starken Feld und im Wettkampf mit Segellegenden.

Was für einen Drachen segelst Du gerade (Werft, Baujahr, Material)?
Einen formverleimten Holdrachen meines Vaters aus dem Jahr 2003. Einen Petticrows. Sehr schnell….